Labortests zur Untermauerung der hypoallergenen Behauptung
Der Nachweis, dass ein kosmetisches Produkt hypoallergen ist, umfasst eine Reihe von In-vitro- und In-vivo-Tests, mit denen das Potenzial eines Produkts, Reizungen oder allergische Reaktionen auszulösen, bewertet wird. Im Folgenden sind die wichtigsten Testmethoden aufgeführt:
Pflastertests(In-vivo-Tests )
Der Pflastertest ist eine gängige In-vivo-Methode, um das Potenzial für Hautreizungen und Sensibilisierung zu bewerten. Bei diesem Test wird eine kleine Menge des Produkts unter kontrollierten Bedingungen auf die Haut, in der Regel auf den Rücken, aufgetragen. Das Produkt verbleibt 24 bis 48 Stunden auf der Haut. Danach wird die Stelle auf Anzeichen von Reizungen wie Rötungen, Schwellungen oder Juckreiz untersucht.
- Repeat Insult Patch Test (RIPT): Um das kumulative Irritations- und Sensibilisierungspotenzial zu bewerten, wird der RIPT durchgeführt. Er umfasst mehrere Anwendungen über einen Zeitraum von einigen Wochen und ist ein besserer Indikator dafür, wie sich das Produkt im Laufe der Zeit auf die Verbraucher auswirken könnte.
Human Repeat Insult Patch Test (HRIPT)
HRIPT ist eine weitere in der Kosmetikindustrie weithin anerkannte In-vivo-Testmethode. Mit ihr soll festgestellt werden, ob die wiederholte Exposition gegenüber einem kosmetischen Produkt eine allergische Reaktion auslöst. Die Teilnehmer, in der Regel Freiwillige ohne bekannte Empfindlichkeiten, werden mehreren Produktanwendungen ausgesetzt, gefolgt von einer Ruhephase und einer anschließenden Testphase. Alle Anzeichen einer Reizung oder Sensibilisierung werden sorgfältig beobachtet und aufgezeichnet.
In-vitro-Tests
Mit dem zunehmenden Druck, Tierversuche zu reduzieren, und den damit verbundenen ethischen Implikationen werden In-vitro-Tests immer beliebter. Bei diesen Tests werden Zellkulturen oder rekonstruierte menschliche Epidermismodelle verwendet, um das Irritationspotenzial von kosmetischen Inhaltsstoffen zu bewerten.
- 3D-Hautmodelle: Bei fortschrittlichen In-vitro-Tests werden rekonstruierte menschliche Hautmodelle wie EpiDerm oder SkinEthic verwendet, die die Reaktionen der menschlichen Haut auf die Anwendung kosmetischer Formulierungen simulieren können.
- Zytotoxizitätstests: Diese Tests messen den Grad der Zellschädigung durch kosmetische Inhaltsstoffe und helfen dabei, potenzielle Reizungen zu bestimmen, ohne Tiermodelle zu verwenden.
- HET-CAM Test: Der Hühnerei-Test an der Chorioallantoismembran ist eine Alternative zu Tierversuchen, die sich auf die Bewertung des Reizpotenzials von kosmetischen Formulierungen konzentriert.
Regulatorische Erwägungen für hypoallergene Kosmetika
In der EU werden kosmetische Produkte durch die Kosmetikverordnung (EG) Nr. 1223/2009 geregelt. Obwohl der Begriff “hypoallergen” nicht ausdrücklich definiert ist, müssen Produkte, die diese Behauptung aufstellen, die umfassenderen Vorschriften zur Gewährleistung der Verbrauchersicherheit einhalten. Die Unternehmen müssen eine Produktinformationsdatei (Product Information File, PIF) führen, die Sicherheitsbewertungen und Nachweise für hypoallergene Angaben enthält. Du brauchst Labortests? Schau in unserem Shop vorbei!